Kaiserwetter beim Trachten- und Schützenumzug 2023 - 20x waren wir dabei

In Erinnerung an den legendären Festzug zur Silberhochzeit von König Ludwig I. und Therese von Bayern im Jahr 1835 zog in München am 17.9., dem ersten Wiesn-Sonntag, der Oktoberfest Trachten- und Schützenzug durch die Innenstadt. Er zählt zu den größten und schönsten Umzügen der Welt und ist zugleich ein echt bayerisches Ereignis, mit einer königlichen Geschichte. Angeführt wird der Zug wie alle Jahre vom "Münchner Kindl", das im alten Stadtwappen der bayerischen Landeshauptstadt verewigt ist. Das Ehrenamt wurde dieses Jahr neu vergeben an die 20-jährige Münchnerin Franziska Inselkammer, die einen engen Bezug zum Oktoberfest hat, denn ihre Eltern gehören zu den Wiesn-Wirten und führen das traditionsbewusste Armbrustschützenzelt.

Der Trachtenumzug in München zeigte einmal mehr die Vielfalt bayerischer Tradition. 9.500 Mitwirkende in 50 Gruppen-Nummern, fesche Trachtler, fröhliche Musikanten und prächtige Gespanne machten sich um 10:00 Uhr auf den 7 Kilometer langen Festzug vom Max II. Denkmal zur Festwiesen. Besondere Präsenz zeigt dieses Jahr der Bayerische Trachtenverband, der mit 1.600 Teilnehmenden kam. Er hat einen Grund zum Feiern, denn vor genau 140 Jahren wurde in Bayrischzell im Landkreis Miesbach der erste Trachtenverein Bayerns gegründet. Das war der Anstoß für eine landesweite Trachtenbewegung und heute gibt es in Bayern rund 800 Vereine mit 160.000 Mitgliedern.

Das Wetter hätte nicht besser sein können. Die Sonne schien am weißblauen Himmel und bracht die Teilnehmer sehr zum Schwitzen. Etwas unangenehm war das lange Warten auf den Beginn des Festzuges. Die Vereine mussten bereits um 9:00 Uhr aufstellbereit da sein, los ging es aber für uns – Zug-Nr. 40 - erst so gegen 11:15 Uhr. Dann ging es aber Schlag auf Schlag. Gleich zu Beginn, am Max II. Denkmal, waren die Fernsehkameras des Bayerischen Rundfunks die den Trachtenzug live übertrugen. Wir marschierten mit 50 Mann/Fraubesatzung an den den TV-Aufzeichnungswagen vorbei. Dort durften/mussten wir den Plieninger Jubiläumsmarsch spielen. Weiter ging es dann, unterbrochen durch unkontrollierte Stockungen durch die Straßen von München wo uns die Zuschauer zujubelten. Es waren noch nie so viele Zuschauer am Straßenrand.

Angekommen auf der Theresienwiese, im Hofbräuzelt so gegen 13:00 Uhr, durften wir uns gleich an einer Kreißelmass, die uns Renate Maucher bereits organisiert hatte, den ersten Durst löschen. Dann kam der große Schock, eine Stunde lang mussten wir dann auf die weiteren Getränke und noch länger auf unser Essen warten. So gegen 16:30 Uhr, so lange durften wir den Platz in Anspruch nehmen, verließen dann bis auf zwei Tische das Festzelt und machten uns auf den Heimweg. Die restlichen Musiker suchten noch weitere Unterhaltung auf der Wiesn. Wie lange sie unterwegs waren entzieht sich dem Chronisten.

Eine Besonderheit: Unser Dirigent Edoardo Pirozzi ein Italiener, hatte auch den italienischen Generalkonsul Sergio Maffettone zu uns in auf die Empore eingeladen. Er fühlte sich sichtlich wohl. Weiterhin hatten wir musikalische Unterstützung in diesem Jahr von drei Forstinningern-Musikanten und von drei Poinger Musiker erhalten – Ein Danke an sie, die uns ausgeholfen haben. Tapfer hielten sich auch unser Taferlträger Lukas Huber und seine beiden Begleiter Franziska Schuler und sein Bruder Sebastian. Das Resümee: Ein toller Tag, trotz der sommerlichen Hitze. Besser als Regen wie im Vorjahr.

Georg Rittler
Schriftführer

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